Erman-Vorlesung 2017
03.11.2017 • 18.00-20:00 Uhr • Einstein-Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Mehr noch als andere Literaturen des christlichen Orients hat die der ägyptischen Christen unter Fragmentierung, Zerstreuung und Verlust gelitten. Manuskripte der koptischen Bibel etwa sind in über 100 Museen, Bibliotheken und Sammlungen weltweit zu finden.
Bemühungen, den Text der koptischen Bibel zu rekonstruieren und zu edieren, waren und sind mit dem Problem des Zugangs zu den physischen Handschriften bzw. Fragmenten konfrontiert. Wie erfahren Gelehrte, welche Handschriften existieren und wo sie aufbewahrt werden, wie bekommen sie Erlaubnis (und finanzielle Mittel), Bibliotheken und private Sammlungen zu besuchen, wie regeln Institutionen und Sammler den Leihverkehr? Welche Rolle spielen dabei staatliche Institutionen und wie verändert im 19.Jh., der Zeit enormer Material- und Wissenserweiterungen, die weltpolitische Situation den Zugang zur handschriftlichen Überlieferung „orientalischer“ Kulturen?
Der Vortrag soll anhand einiger Beispiele aus der Arbeit an der koptischen Bibel vom 19. Jh. bis heute diesen logistischen, finanziellen und (wissenschafts-)politischen Fragen nachspüren – Fragen, die selbst in Zeiten des Informationsüberflusses noch eine Rolle spielen.
Tonio Sebastian Richter
BBAW / Freie Universität Berlin
"Ich verbitte mir alle ungezogenen Bemerkungen darüber, daß ich Handschriften des Auslands nicht benutzt habe...". Der Zugang zu Manuskripten und Sammlungen und die Erforschung der koptischen Bibel
Heike Behlmer
Akademie der Wissenschaften zu Göttingen / Georg-August Universität Göttingen
Workshop
29.09.2017 • 09:15-17:00 Uhr • Raum 07W04 (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Unter den Linden 8, 10117 Berlin)
Ancient physicians were well aware that material substances could and did cause observable effects in the functioning of human psyche and they followed different paths in observing and conceptualizing the relationships between ‘soul’ (psychē) and pharmaka, with its broad spectrum of meanings: ‘medicines,’ ‘drugs’ and ‘poisons’. On the one hand, they described and classified the effects that active substances could bring about in the ‘psychic’ sphere of human beings, including their impact on emotions, perceptions, and ‘mental’ activities. In some cases, they were even aware that such an impact could depend on the beliefs of the patients, rather than on the real properties of drugs. On the other hand, the concepts of ‘soul’ and ‘spirit’ were often used to explain and conceptualize the properties of substances in medicine and in contiguous areas of expertise, such as alchemy. These interrelated and complex aspects of the soul-pharmakon relationship will represent the main focus of the workshop, which will explore this topic within a broad chronological time frame, from Homer up to the Islamic medicine.
Further information and program on the following website:
http://www.topoi.org/event/42435/
Eine Anmeldung ist erforderlich unter: wittwer(at)bbaw.de
Im Rahmen der Sommerschule "Griechische Paläographie, Handschriftenkunde und Editionswissenschaft" findet ein öffentlicher Abendvortrag statt:
26.09.2017 • 18.00 Uhr • Einstein-Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
The lecture begins with an exploration of some of the spatial and temporal complexities that are involved in a traditional form of impagination in the Western tradition in which a centrally situated text is accompanied by surrounding paratextual materials (e.g., commentary, critical apparatus, translation, footnotes, etc.). It then goes on to consider the development in modes of impagination from earlier ancient Greek and Roman layouts on papyrus and in rolls to late ancient ones on parchment and in codices, and asks to what extent the specific nature of the materiality of these bearers of the texts and paratexts might have played a decisive role in this development.
CMG-Lecture on ancient medicine 2017
13.07.2017 • 18:00 Uhr • Einstein-Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Mit Hippokrates hat ein praktizierender Arzt (der er doch war) zum ersten Mal sein Arbeitsgebiet in Theorie und Praxis in für die Öffentlichkeit zugänglichen Schriften dargelegt. Er hat sich damit in die Verantwortung gestellt. Und in der Tat zeugen die ihm zuzuschreibenden Schriften in hohem Maße von der Verantwortung des Arztes. Das zeigt sich besonders deutlich in dem berühmten Eid, aber auch in den Schriften, die von der natürlichen Ursache aller Krankheiten, von Entdeckung des Patienten als eigenständiger Größe, von der Hinwendung des Arztes zum Menschen unabhängig von Stand und Geschlecht und vom Menschen als Teil der Natur handeln. Von diesem Ethos der Verantwortung zeugen auch nahezu alle nach Hippokrates entstandenen Schriften, die in das Corpus Hippocraticum eingangen sind.
Hellmut Flashar ist emeritierter Professor für Gräzistik an der LMU München. Er war Präsident der Mommsen-Gesellschaft e.V. und ist korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und des Deutschen Archäologischen Instituts. 1994 wurde ihm für seine wissenschaftlichen Verdienste das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Die „CMG-Lecture on Ancient Medicine“ hat zum Ziel, ausgewählte Themenbereiche der antiken Medizin und ihre aktuelle Relevanz einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Sie findet einmal jährlich statt.
Bernd Seidensticker
Akademiemitglied, Sprecher des Zentrums Grundlagenforschung „Alte Welt“
Hellmut Flashar
Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
Roland Wittwer
BBAW
18.-22.06.2017
Coinage, Forms and Strategies of Intercultural Commerce on the Black Sea Shore in the Classical and Hellenistic Eras. Workshop in Israel coming soon with participation of CNT team.
In Zichron Yaakomanities offered scholarships for participants from Eastern Europe. There will be many interesting papers on Thracian coinage. Two of the team members of CNT are also taking part.
Ausstellung - FORSCHER – NETZWERKER – NOBELPREISTRÄGER
09.06.2017 • 17:00 Uhr • Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Foyer des Akademiegebäudes,
Jägerstrasse 22/23, 10117 Berlin
Die Ausstellung, die unter Federführung von Prof. Seidensticker aus Anlass des 200. Geburtstages von Theodor Mommsen erarbeitet wurde, würdigt in 12 Tafeln dessen Leben, Werk und dessen Bedeutung für die Akademie.
Als vielseitig interessierter Forscher, als international hoch angesehener und bestens vernetzter Wissenschaftler und als politisch engagierter Bürger beeinflusste Theodor Mommsen maßgeblich die nationale und internationale Wissenschaftslandschaft der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zahlreiche von ihm ins Leben gerufene Großvorhaben der Altertumsforschung prägen noch heute die Forschungsarbeit und das Ansehen der Berliner Wissenschaftsakademie. Mommsens Blick auf die Antike und die von ihm formulierten Ziele und Methoden bei der Erforschung ihrer Hinterlassenschaften wirken bis in unsere Gegenwart fort.
Vortrag
09.03.2017 • 18:00 Uhr s. t. • Studiensaal des Münzkabinetts, Staatliche Museen zu Berlin, Bodestraße 1-3, 10117 Berlin
A mass-migration process known as the Greek colonization has challenged local identities by disconnecting people’s traditional attachments to the place. The evidence available suggests that attachments to new environments have resulted in the emergence of new place identities that competed with identities based on common descent and cultural linkage with the geographically more distant mother-cities. Based on the case studies from the Greek ‘colonies’ (apoikiai) on the northern Black Sea shore, in particular Olbia and Chersonesos, this lecture will examine the role of coin typology in preserving the old and constructing and articulating new civic identities, memories and pride.
http://www.numismatische-gesellschaft-berlin.de/files/2010309_Lecture-Stolba.pdf
http://www.numismatische-gesellschaft-berlin.de/event.php?event_id=1014
Vortrag
24.02.2017 • 19:00 Uhr • Einstein-Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Im Rahmen des Masterplans Museumsinsel wird das Pergamonmuseum seit 2013 abschnittsweise saniert. In dem Vortrag werden die aktuellen Planungen für Generalsanierung und Ergänzung des 1930 als Torso eröffneten Pergamonmuseums auf der Berliner Museumsinsel aus historischer Sicht vorgestellt. Das hinter den seit Januar 2013 laufenden Baumaßnahmen stehende inhaltliche Konzept wird anhand neuester Computer-Renderings veranschaulicht, mit besonderem Fokus auf die drei berühmten Architektursäle der Antikensammlung.
Bernd Seidensticker (Akademiemitglied)
Andreas Scholl (Staatliche Museen zu Berlin) ist Klassischer Archäologe und seit 2003 Direktor der Antikensammlung Berlin und Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin (FU). Er ist korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts.